Open Architecture and Design

In den letzten 15 Jahren hat die Open-Source-Bewegung in der Software entscheidende Akzente gesetzt und gezeigt, dass die offene, kollaborative Entwicklungsmethode dem proprietären Modell großer Korporationen zumindest ebenbürtig, wenn nicht überlegen ist. Das Peer-to-peer Modell (P2P) hat sich als so attraktiv erwiesen, dass sich immer mehr Bereiche kultureller Produktion davon inspirieren ließen. Kulturtheoretiker sprechen bereits von einem neuen kooperativen Zeitalter, in dem das Web zwar eine wichtige Komponente ist, aber sicher nicht einen Endzweck darstellt. Begriffe wie „Crowd-Sourcing“, „Remix Culture“ oder „Prosumer“ spiegeln die Vielfalt der Bewegungen wider. Im Zentrum steht die Erkenntnis, dass Kreativität als individuelle Einzelleistung ein überholtes Konzept des bürgerlichen Zeitalters ist, und dass Fortschritte am ehesten in kollektiven Prozessen erzielt werden.
Im Mittelpunkt der vom Verlag Neue Arbeit mit Unterstützung von Microgiants Industrial Design GmbH initiierten Veranstaltung steht die Frage, ob Open-Source-Strategien auch in unserer gebauten Umwelt, in der handfesten Infrastruktur von Design, Innenarchitektur und Großtechnologien Anwendung finden können. Host: Armin Medosch